Meine Stille Nacht
Premiere in der Felsenreitschule Salzburg am 24. November 2018
Einen Monat vor Heiligabend bringt das Salzburger Landestheater die Uraufführung „Meine Stille Nacht“ auf die Bühne der Felsenreitschule Salzburg. Zum 200. Jubiläum des in 300 Sprachen um die Welt gegangene Weihnachtsliedes wurde eine moderne Fassung um dieses Lied, die Frage wer, ob und wie man Weihnachten verbringen kann oder sollte, geschrieben und inszeniert. Die experimentierfreudige Choreographin Kim Duddy zeigte wieder einmal, wie viel anders man doch ein Stück auf die Bühne bringen kann, als es die Tradition wohl erwarten würde. Für die musikalische Leitung hatte man den bekannten und berühmten Filmkomponisten John Debney und sein Team gewonnen, dreifach Emmy-Gewinner und Osar-Nominiert. Große Erwartungen an die Macher von „Meine Stille Nacht“.
Die Geschichte handelt von den verschiedensten Menschen, von reich bis arm, von unzufrieden bis glücklich, von jung bis alt. Und, dass man selber erst einmal etwas verändern muss, um zu wissen, was man will und was nicht, um dies auch zu erreichen. So, wie es jeden Menschen einmal geht, egal ob in Bezug auf Weihnachten oder das eigene Leben.
Die einzelnen Charaktere sind mit wunderbaren Darstellern besetzt worden. Allen voran Milica Jovanović, die ihre Rolle als Elisabeth Kärner mehr als perfekt spielt und stimmlich eine Offenbarung ist. Die Jungdarsteller Melanie Maderegger, Leonhard Radauer, Ivan Vlatković, Savio David Byrczak, Julius von Maldeghem und Elisa Afie Agbagah reißen das Publikum immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin. Salzburg ist wirklich eine Kulturstadt die auch ihren Nachwuchs so fördert, dass diese zu großen Rollen heranreifen. Jede einzelne Rolle ist mit Bedacht und Überlegung besetzt, sodass man diese nur feiern kann, so wie es das Premierenpublikum auch mit Standing Ovation minutenlang macht. Auch der Dirigent des Abends, John Debney, und das 70-köpfige Mozarteumorchester Salzburg machten diesen Abend zu einem Ausnahmeabend, da Orchester mit solch einer Größe eine Seltenheit geworden sind.
Manchmal schweift die Story zu sehr in Kitsch und Klischees ab. Und doch macht es einfach Spaß die einzelnen Charaktere, ihre Einstellungen zu Weihnachten, ob überhaupt, wenn ja, wie und warum, zu beobachten und wie diese sich verändern können. Es lohnt sich diese Produktion anzusehen. Salzburg ist hier wieder einmal eine großartige Inszenierung gelungen und wird sicherlich zu vielen ausverkauften Aufführungstagen führen. Auch die geschichtsträchtige Felsenreitschule ist hierfür ein wundervoller Ort. Die einfache Bühne, schnell veränderbar durch schiebbare Kulissenteile und Videoproduktionen, lässt genügend Raum den Fokus auf die Geschichte und ihre Künstler zu belassen.
Nach der 2 Std. 50 Minuten (incl. Pause) Vorstellung wurde noch im Karl-Böhm-Saal gefeiert, die Verantwortlichen und die Cast dieses Musical-Play unter Beifallstürmen vorgestellt.
Insgesamt sind es nur 13 Vorstellungen bis zum Jahresende, sodass die Tickets knapp werden könnten. Zu allen Informationen, Terminen und Tickets geht es HIER!
Besetzung am 24.11.2018
Justin Woodrow – Dominik Hees
Elisabeth Kärner – Milica Jovanović
Großvater Kurt – Pavel Fieber
Elliott Woodrow – Marco Dott
Laura Woodrow – Eleonora Talamini
Bruno Woodrow – Noah Obermair
Justins Mutter – Christine Rothacker
Justins Vater – Michael Schober
Hans Brunner – Sascha Oskar Weis
Baronin – Bettina Mönch
Sam – Julius von Maldeghem
Mira – Elisa Afie Agbagah
Amal – Leonhard Radauer
Vi – Ivan Vlatković
Dom – Savio David Byrczak
Johanna – Melanie Maderegger
Junger Justin – Paul Stein
Junge Elisabeth – Maria Straßl
Musical Ensemble:
Genia Maria Karasek, Christine Rothacker, Oliver Mülich, Stefan Schmitz, Philipp Andreas Sievers, Dominik Tiefgraber
Ballett-Ensemble: Naila Fiol, Gabrielly Juvêncio, Mikino Karube, Karine de Matos, Diego da Cunha, Lucas Leonardo, Paulo Muniz, Pedro Pires
Dirigent: John Debney
Mozarteumorchester Salzburg
Chor, Extrachor und Statisterie des Salzburger Landestheaters
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor
Musikalische Leitung: John Debney/Robin Davis
Inszenierung: Andreas Gergen
Choreographie: Kim Duddy
Bühne und Videodesign: fettFilm
Kostüme: Regina Schill
Lichtdesign: Richard Schlager
Sounddesign: Nenad Milosavljevic
© Foto und Bericht: Erika Urban / Der Musikjournalist
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