Frankenstein – Das Rockmusical
Deutsches Theater München - Uraufführung am 04. November 2021
(Eindrücke, kurzgefasst)
Selten hat eine Aufführung ein Publikum so gespalten wie „Frankenstein“ in der Inszenierung von Paul Stebbings, deutsche Fassung und Musik von Christian Auer. Angekündigt als Rockmusical fragen sich viele schnell: Ist das nun ein komödiantisches Rockmusical oder eine rockige Komödie. Der Humor ist sehr eigen, man muss diesen englischen Klamauk mögen, wie eine Dame in der 6. Reihe meinte, und amüsiert sich königlich. Die, die mit dieser „Art“ von Humor nichts anzufangen wissen, rutschen in ihren Stühlen immer weiter runter, rollten mit den Augen, litten sichtlich stumm vor sich hin. Erst bei den Gesangseinlagen schauten sie vorsichtig auf die Bühne. Denn die Stimmen an diesem Abend waren überirdisch, die schauspielerische Darbietung mehr als genial. Thomas Borchert, ohja, er kann noch viel mehr als „nur“ das Vampir. Ihn zu sehen, zu hören und seinen Spaß an der Rolle zu spüren, ist fantastisch. Peter Lewys Preston, vielen bekannt mit der Rolle des Carl Bruner aus der Linzer Produktion von „Ghost“, ist mit Thomas Borchert absolut auf Augenhöhe. Navina Heyne. Besser hätte man diesen Part nicht besetzen können. Was für eine Stimme, was für ein Ausdruck. Und da ist noch Gareth Davies. Spielt jede seine Rolle mehr als überzeugend, stimmlich hinterlässt er einfach nur ein Glücksgefühl. Marina Igelspacher ist noch in der Ausbildung und wird doch schon mit kleineren und größeren Rollen betraut und wird in Zukunft sicherlich große Erfolge auf der einen oder anderen Bühne feiern. In den Momenten, in denen die Darsteller Duette und im Trio singen, schließen die, die zwischen durch in ihren Sitzen verkümmern die Augen und fühlen die Magie der Stimmen.
Wenn manche nur diesen Humor ausblenden könnten ……………..
Wer nichts anzufangen weiß mit dem „englischen Humor“, der sollte sich mit dieser Aufführung nicht quälen. Er wird nach Hause gehen wie einige Gäste dieses Abends, die die Pause hierfür nutzen. Wer diesen Humor aber liebt, der kann diesen Abend sicherlich genießen und nimmt die unfassbaren Stimmen und die großartige schauspielerische Leistung als wahres Vergnügen auf.
Besetzung am 04.11.2021:
Das Monster, Professor und Wurstverkäuferin – Thomas Borchert
Victor Frankenstein – Peter Lewys Preston
Elizabeth und Gefangener – Navina Heyne
Affe, Igor, Blinder, Henker und Bürger von Ingolstadt – Gareth Davies
Leiche, Trauernde – Marina Igelspacher
Noch bis zum 28. November 2021 im Silbersaal des Deutschen Theaters München
Am 06. November 2021 und 13. November übernimmt für Thomas Borchert Armin Stocker die Rollen des Monsters, Professors und er Wurstverkäuferin.
Songs in englischer Sprache, Dialoge auf Deutsch.
Dauer: 140 Minuten incl. 20 Minuten Pause
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© Der Musikjournalist – Erika Urban // Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
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