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Der Name der Rose

Der Name der Rose

Der Name der Rose Erfurt Banner
DomStufen-Festspiele Erfurt –21. August 2019

Es gibt Musical, die stechen einfach aus der Menge der Musicals heraus.
„Der Name der Rose“, nach dem Buch von Umberto Eco, ist solch ein Musical. Das Theater Erfurt wagte sich an diesen schwierigen Stoff heran und schuf mit dieser Uraufführung für die DomStufen-Festspiele 2019 ein Meisterwerk. Der große Chor mit 40 Mitwirkenden und dem fast 60-köpfigen Orchester sind für ein Musical heutzutage die Ausnahme. Von jedem der 2033 Sitzplätzen sieht man optimal das Geschehen auf den Domstufen. Diese sind in das Bühnenbild, bestehend aus den verschiedensten Platten, welche ein christliches Bildnis darstellen und doch wie Bücher aufgebaut sind, integriert. Die Platten lassen sich je nach Szene verschieben oder auf- und zuklappen. Hinzukommt eine mehr als kunstvolle Videoprojektion, welche am Schluss den gesamten Dom in Flammen aufgehen lässt.

Der alte Adso von Melk (Kammersänger Máté Sólyom-Nagy) erzählt, hoch oben sitzend in seinem Bibliothekszimmer, seine eigene Geschichte, die des jungen
Adso von Melk (Florian Minnerop) auf seiner Reise zu sich, zum Kloster und zum Christentum, sowie der Suche nach dem Mörder, welcher in dem Kloster sein Unwesen treibt. Zusammen mit William von Baskerville (Yngve Gasoy-Romdal), welcher engagiert wurde den blutrünstigen Treiben ein Ende zu setzen, bildet er den Mittelpunkt der Geschichte. Doch auch ein wenig Spaß darf nicht fehlen, wenn der älteste Mönch Alinardo von Grottaferrata (Wolfgang Kaiser) erzählt und doch nur auf der Suche ist nach Bohnen (vermutlich sucht er sie noch heute).

Die Musik, die Lyrik sowie die Stimmen jedes einzelnen Darstellers sind gefühlvoll und der Situation angepasst. Kein Lied sticht positiv oder negativ heraus, jeder Ton ist klar und jedes Wort genau verständlich. Auch der Tontechniker bringt Orchester, Chor sowie Solisten in Einklang. Von der ersten bis zur letzten Sekunde der 2 Stunden 45 Minuten (zusätzlich 20 Minuten Pause) zieht diese Produktion die Zuschauer in seinen Bann. Es ist nicht verwunderlich, dass das Publikum minutenlang stehende Ovationen und Applaus spendet. Es bedankt sich für einen unfassbaren Abend, dessen Eindrücke sicherlich keiner vergessen wird, der daran teilhaben durfte.

Nach 21 Vorstellungen (ab der Premiere am 09. August 2019) heißt es am
01. September 2019 das letzte Mal auf den Domstufen: Der Name der Rose. Jede Vorstellung war ausverkauft. Nun kann man nur hoffen, dass dieses Musical wieder einmal seinen Weg auf diese Stufen finden wird.

Nächstes Jahr, ab dem 10. Juli 2020, schallt Verdis Oper „Nabucco“ die Domstufen empor. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

 

Informationen über die DomStufen Festspiele

Fotogalerie des Schlussapplauses 

 

Besetzung (laut Programmheft):

William von Baskerville - Yngve Gasoy-Romdal
Adso von Melk, der Ältere - Ks. Máté Sólyom-Nagy
Adso von Melk, der Jüngere - Florian Minnerop
Ein Mädchen - Eva Löser
Salvatore, Bettelmönch - Björn Kuhn
Remigio von Varagine, Cellerar - Juri Batukov
Abbone von Fossanova, Abt - Stefan Poslovski
Malachia von Hildesheim, Bibliothekar - Axel Köhler
Severino von St. Emmeram, Botaniker - Erwin Bruhn
Jorge von Burgos, ehemaliger Bibliothekar - Ks. Jörg Rathmann
Alinardo von Grottaferrata, der älteste Mönch - Wolfgang Kaiser
Venanzio von Salvemec, Schreiber - Nele Neugebauer
Berengario von Arundel, Adlatus des Bibliothekars - Christian Miebach
Bencio von Uppsala, Rhetoriker und Kopist - Thomas Zerck
Ubertino von Casale, Franziskanischer Theologe - Folke Paulsen
Michele von Cesena, Leiter des Franziskanerordens - Elmar Andree
Bernado Gui, Inquisitor - Rainer Zaun
 Hironymus, Bischof von Caffa - Dmitry Ryabchikov
Giovanni Dalbena, päpstlicher Gesandter - Thomas Keiner
Alborea, päpstlicher Gesandter - Dirk Biedritzky
Jean d’Anneaux, päpstlicher Gesandter - Ion Enciu

Musikalische Leitung Jürgen Grimm/Chanmin Chung





© Der Musikjournalist – Erika Urban // Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

 

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