Home2013Rainhard Fendrich im Circus Krone

Rainhard Fendrich im Circus Krone

Rainhard Fendrich

Fendrich Banner2013

Circus Krone München – 08. November 2013

 

Es war ja eigentlich das Zusatzkonzert, das, am 08.11.2013 – und doch das erste von zwei München-Konzerten im Circus Krone. Und beide waren komplett ausverkauft.
Wenn Rainhard Fendrich in der Stadt ist, dann gibt es selten die Frage: Wo gehen wir hin?
Sein Publikum ist da – und das wird auch so bleiben. Seit über 30 Jahren sind sie ihm treu – und es werden immer mehr. So ist auch heute Abend das Publikum gemischt: Männer wie Frauen (auch wenn Rainhard Fendrich meint, Männer werden wohl eher von ihren Frauen genötigt)
im Alter von ca. 20 bis 60.

So begann dieses Konzert mit einem seiner älteren Songs „Über meinen Horizont“ aus
dem 1989 erschienenen Album „Von Zeit zu Zeit“, welches auch die heimliche,
bzw. wirkliche Hymne Österreichs beinhaltet „I am from Austria“.
Der Sound war nicht optimal eingestellt. Der Bass zu laut, das Mikrophon von
Rainhard Fendrich hatte etwas zu viel Hall. Sicherlich kein Grund diesen Abend nicht genießen zu können.

Die Setliste war nicht die mit seinen Herz-Liedern. Mehr ein wenig progressiv, sozialkritisch, politisch. Auch seine Geschichten und Anekdoten handelte viel hiervon,
und von seiner Jugend. Ihm zuzuhören macht einfach Spaß. Oft merkt man, dass er nicht umsonst auch schon oft ins Schauspielfach gewechselt hatte.

Bis zur Mitte des zweiten Teils des Abends war zwar die Begeisterung ungebrochen, aber, da neun Lieder von seinem neuen Album stammten, eine ungewöhnlich hohe Anzahl, fiel das Mitsingen meistens erst einmal aus. Man vergnügte sich mehr an seinen Geschichten.
Sein Wiener Schmäh wurde oftmals vom Sarkasmus gebissen.
Und man staunte über Zahlenspiele wie diese, was doch drei Nullen ausmachen können (Hintergrund war, dass es heute mehr und mehr Milliardäre gibt, wo es doch früher Millionäre waren, als Überleitung zu seinem Lied.) 1 Million Sekunden sind etwas mehr
als 11,5 Tage. 1 Milliarde Sekunden sind mehr als 32,5 Jahre.
So gab es an diesem Abend nicht nur Musik sondern auch einiges zum Staunen und auch kleine Geheimnisse der Vergangenheit, womit keiner gerechnet hätte.
Ab der Hälfte nach der Pause kamen dann die guten alten kommerziellen Lieder wie
„Strada del Sole“ und „Es lebe der Sport“ – und ab hier ging es dann ab im Circus Krone. Und die ersten, die vor der Bühne standen und sangen und tanzten, waren eine Gruppe
von jungen Männern. Und das ganz sicher freiwillig.
Bei Rainhard Fendrichs Hommage an Georg Danzer „Lass mi amoi no d´Sunn aufgeh´segn“ wurde es noch einmal ganz still in dem alten Gemäuer des Circus Krone, um danach gemeinsam die Hymne Österreichs zu singen, die in diesem Moment die Hymne aller ist:
„I am (nein we are) from Austria“.

Die Zugabe war ebenfalls geprägt durch die Gassenhauer. Es war nicht der Abend für Verliebte, bis das Herz wie a Bergwerk erklang.
Und nun noch eine Zugabe. Rainhard Fendrich kam alleine auf die Bühne, ohne seine vier Bandmitglieder, Robby Musenbichler Gitarre, Willi Langer Bass, Dieter Kolbeck Keyboards und Oliver Gattringer Schlagzeug.
Die Gruppe junger Männer stimmten ein Lied an – sangen im Chor … und Rainhard Fendrich rief seine Band zurück auf die Bühne, schmunzelnd, die sind sicher schon duschen.  So kam das Münchner Publikum noch zu einem ungeplanten Schmankerl:
„Vü schöner is des G´fühl“ – Rainhard Fendrich sang dieses Lied aus seinem Herzen direkt in das Herz eines jeden im Saal.

Danach verabschiedete er sich mit seiner letzten Geschichte des Abends über sein „Heimatlied“. Und er zeigte allen, dass er Jodeln kann, besser als so mancher, der sich der Heimatmusik verschrieben hat.

Rainhard Fendrich – unverkennbar – unerreichbar – Liedermacher– Geschichtenerzähler.
Er kommt sicher wieder – und die Münchner auch!

 

Setliste

Über meinen Horizont
Alle Zeit der Welt
Der Wind
Besser wird´s nicht
Tango Korrupti
Club der Milliardäre
Wenn Männer verletzt sind
Wie Gott im Werbespot
Nie nach Boston
Brüder
Die Freiheit

Schön schoppen
My Baby is happy
Sonnenuntergänge
Zwa Schlapf´n und a Sonnenbrü´n
Die, die wandern
Strada del Sole

Es lebe der Sport
Lass mi amoi no d`sunn aufgeh´ segn
I am from Austria

Blond
Schickeria
Macho Macho

Die Freundschaft
Weus´d a Herz hast wie a Bergwerk
Vü schöner is des G´fühl

Heimatlied ( solo )

 

© Foto und Bericht: Erika Urban



 

 

 

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