11. Orff-Tage der Bayerischen Philharmonie

ORFF meets BEATBOX
125 Jahre Carl Orff

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11. Orff-Tage der Bayerischen Philharmonie
Carl-Orff-Saal im Gasteig München am 03. Oktober 2020

Samstagabend, 20 Uhr im Carl-Orff-Saal im Gasteig München. Ca. 1/10 der üblichen Auslastung des Saales kann genutzt werden. Jede 2. Reihe ist komplett leer, ansonsten müssen neben jedem Gast, bzw. Paar/Gruppe, 3 Plätze freibleiben. Um dies alles mit vielen Sponsoren, ohne die es niemals realisierbar gewesen wäre, durchzuplanen, wurden auch leider aus 7 Konzerten der Reihe „11. Orff-Tage der Bayerischen Philharmonie“, nur
3 Konzerte und 3 verschiedene Aufführungsorte. Und auch diese verkleinert und verkürzt. Kein Chor, weniger Musiker, Kompositionen, welche extra hierfür geschrieben wurden
(ein Feuerwerk der Uraufführungen) und mit viel Umsicht, dass jeder absolut geschützt ist. Corona ist eine Herausforderung für Alle, doch jeder gibt sein Bestes und ist hungrig auf Musik. Die Musiker wie das Publikum. Der Abend in München ist schon lange ausverkauft. Mark Mast, Intendant und Chefdirigent der Bayerischen Philharmonie, der an diesem Abend die Leitung und Moderation übernommen hat, schaut bei dem Wort „Ausverkauft“ zweifelnd in den Saal. Die Warteliste auf vielleicht freiwerdende Tickets war lang. Und doch ist er voller Vorfreude. Wieder auf der Bühne sein, nach so langen Monaten, ist ein Anfang. Und dieses Gefühl zeigt sich auch bei jedem Musiker.

Viele Komponisten und Arrangeure haben mit ihren Werken zu diesen 11. Orff-Tagen beigetragen und wären gerne mit auf der Bühne gewesen. Einer davon ist Jo Barnikel. Er trug nicht nur mit seinen Kompositionen zum Erfolg des Abends bei, sondern bildet, zusammen mit der Pianistin Yudum Çetiner, das Klavierduo der Bayerischen Philharmonie.

Der Abend beginnt mit einigen Mitgliedern des Percussion-Ensembles der Bayerischen Philharmonie. Voller Kraft und Perfektion vereinen die Musiker ihre Instrumente mit der Musik von Carl Orff und Minoru Miki.
Eine knappe halbe Stunde nach Beginn übernimmt Mark Mast die Moderation, Yudum Çetiner und Jo Barnikel nehmen an ihrem Klavieren Platz. Die Frage, wie verbindet sich Orff und Beatbox wird auf eindrückliche Weise geklärt. Robeat, mit seinem Team Beatbox Europameister von 2013, fasziniert mit seinen Tönen, welche er ausschließlich mit dem Mund und seiner Nase erklingen lässt und als Solist aber auch als begleitender Musiker das Ensemble komplettiert.
Mark Mast erklärt zwischen den einzelnen Elementen oftmals deren Entstehung, dirigiert sonst die musikalischen Werke.
Sämtliche Arrangements, auch ein Beethoven-Medley zum 250. Geburtstag des Komponisten von Tobias Forster, reißen das Publikum oftmals zu Beifallstürmen hin. Die Gäste des Abends sind glücklich, Teil dieses einzigartigen Abends zu sein. So vergessen nicht nur die Musiker, sondern auch das Publikum für fast 2 Stunden (incl. Zugabe) den Ausnahmezustand, welcher diese Pandemie für jeden erzeugt. Erst die nichtstattfindenden Standing Ovation, zu denen man eine Maske aufsetzen müsste, rufen alle wieder in die Gegenwart zurück.


Wer weiß, vielleicht kommt ja bald die Zeit, in der auch die fehlenden Stücke aufgeführt werden können. Wenn es vielleicht heißen wird:
Bayerische Philharmonie – Die Kunst der Verwandlung – 11. Orff-Tage Reloaded.

 

 

Zu den Fotos des Abends geht es hier.



© Der Musikjournalist – Erika Urban // Irrtümer und Änderungen vorbehalten.