Süden II - Schmidbauer, Kälberer und Pollina

SÜDEN II – Schmidbauer, Kälberer & Pollina

Sueden 2 Maierhof Banner

Maierhof im Kloster Benediktbeuern am 27. Juli 2019

 

Bereits 2 Stunden vor Beginn des Konzertes im Maierhof des Klosters Benediktbeuern war die Menschenschlange am Einlass lang und die Ordner begannen mit dem Einlass. Bis kurz vorher hatte es geregnet. Doch nun waren alle Stühle der 3 Kategorien wieder trocken geputzt. Schnell füllt sich der Hof bis auf den letzten Platz. Ausverkauft, wie die meisten Konzerte dieser Tour. Ein netter Herr des Veranstalters verteilt Regencapes, wirft diese wie ein Handball-Weltmeister direkt zu den Leuten auf den Platz. Regen bis Starkregen ist mit nahezu 100%-iger Sicherheit angesagt.

Pünktlich um 20 Uhr betraten Werner Schmidbauer, Martin Kälberer und Pippo Pollina die Bühne. Das Piano erklingt kraftvoll. Der Abend startete mit dem Lied, mit welchem auch die 100 Konzerte der ersten Süden-Tour begann: „Dove sei stato“. Ab diesem Moment waren die Musiker und ihre Gäste eine Einheit. Der Abend war eine Mischung aus den Liedern der 1. Süden-Tour und der neuen CD, Süden II. Die Gäste, die das erste Mal dabei waren, ließen sich von den Gefühlen und Eindrücken leiten. Die anderen sangen zuerst leise, oft nur im Inneren, und ab „Camminando“ vor ihren Stühlen stehend laut mit und bewegten sich mit der Musik. Lieder, die auch oftmals politisch waren, die Gefühle der Musiker hinaustrugen und ihrer Verzweiflung und Machtlosigkeit Luft machten oder auch dem großen Mandela gedachten. Aber auch Lieder wie „Richtung Süden“, welches von der Freundschaft der Musiker und deren Familien erzählte. Silvester feiern in Pippo Pollinas Heimat Sizilien. In dieses Lied hat Werner Schmidbauer die Zeile eingefügt für den verstorbenen Bruder seines italienischen Freundes: …. Pippo, Martin, die und der und für immer Massimo… Pippo Pollina erzählte einige Lieder später, dass er froh sei, dass er solche Verluste in der Musik ausdrücken kann und sang das Lied, dass er in Erinnerung an seinen Bruder geschrieben hat: „Io e te“ – Ich und er.

Es ist nicht nur die Mischung der Lieder, sondern oftmals auch die Vermischung der Sprachen. Erst Italienisch, dann Bayerisch oder umgekehrt – Ein Lied, eine Geschichte, zwei Sprachen. Die Künstler geben viel ihrer Gefühle preis durch ihre Lieder.
Aber auch Instrumental sind die 3 Ausnahmekünstler einfach nur unfassbar gut. „Südhang“ – komponiert von Martin Kälberer mit dem Hang, Werner Schmidbauer an der Gitarre und dem Tamburin gespielt von Pippo Pollina. Wer das noch nie gehört hat, der hat definitiv etwas Großes verpasst. Das Publikum dieses Abends wollte gar nicht mehr aufhören vor Begeisterung zu klatschen und sich zu freuen.

„Passa il tempo“ – Die Zeit vergeht. 3 Stunden (incl. 20 Minuten Pause) waren wie im Flug vorbei. Ein unvergesslicher Abend geht zu Ende. Auch Petrus hat wohl nur zugehört und ganz vergessen es regnen zu lassen. Kein Tropfen fiel herab. Wie bereits in der Pause stehen Werner Schmidbauer, Martin Kälberer und Pippo Pollina auch nach dem Konzert im „Plattenstadl“ und signieren ihre CDs und DVDs, welche die Gäste mit nach Hause nehmen.

Die Sammlung der Momente eines jeden, der an diesem Abend dabei sein durfte, wurde durch viele neue, wunderbare Erlebnisse aufgefüllt. Und wenn es einem mal nicht so gut geht, dann holt er sich den einen oder anderen Moment wieder hervor und zaubert damit ein Lächeln in den Alltag. 

 

Fotogalerie des Abends

 

© Der Musikjournalist – Erika Urban // Irrtümer und Änderungen vorbehalten.