Next to normal - Fast normal

Next to normal – Fast Normal

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Premiere am Deutschen Theater München – 13. Juli 2016

Das Premierenpublikum war bunt gemischt. Auf Grund des tagelangen Regens fiel leider für viele Gäste der Abend aus, sodass in der eigentlich ausverkauften ersten Vorstellung von „Fast Normal“ einige Plätze frei blieben. Die wenigsten konnten sich unter den Titel dieses Musicals etwas vorstellen und ließen sich einfach überraschen.

Mit etwas Verspätung eröffnete das erste Lied den Abend. „Wie an jedem Tag“. Der Alltag einer Familie – einer ganz normalen Familie? Nein – eben nur fast normal. Oder was ist eigentlich normal? Mit viel Feingefühl und doch sehr gut nachvollziehbar, wurde die Problematik von Diana, Dan, Natalie und Gabe Goodman erzählt welche sich ergibt, wenn eine Person, in diesem Fall Diana, die Mutter, unter Depressionen leidet. Wie wirkt sich das auf ihre Umgebung aus?

Mehr sollte man nicht erzählen, sonst verlieren viele große und kleine Feinheiten ihre Wirkung.

Die 2 ½ Stunden (incl. Pause) sind gefüllt mit Melodien die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, mit Gefühlen, die man erstmal sortieren muss und mit überraschenden Änderungen innerhalb dieser Geschichte. Nicht nur durch die wunderbare Besetzung, mit stimmlich einzigartigen Darstellern welche ihre Rolle hingebungsvoll füllen, ist dieses Musical etwas Besonderes. Nicht umsonst ist es eines der wenigen Musicals welches den Pulitzer Preis erhalten hat – die 3 Tony Awards nicht zu vergessen. Eine Geschichte um ein so wichtiges Thema zu schreiben, dieses auf eine Weise in Worte und in Musik zu fassen, dass es leicht verständlich ist, dass Publikum nicht ängstigt sondern verstehen lässt. Und auch Fröhlichkeit mit einer Prise Witz darf nicht fehlen. Trotz alledem geht die Ernsthaftigkeit nicht verloren.

Die Bühnenausstattung ist zweckmäßig und nicht so, wie bei anderen Produktionen, betonend oder gar untermalend. „Fast normal“ trägt sich selber durch seine Geschichte, seine Texte und seine Musik. Und durch seine Darsteller, welche durch ihre Stimmen einigen Momenten Gänsehaut verleihen.

Nach dieser Premiere und sicher auch nach den folgenden Vorstellungen, „Next to normal“ ist noch bis zum 23. Juli 2016 im Deutschen Theater zu sehen, stehen die Gäste noch lange zusammen und werden sich noch viele Tage über einzelne Eindrücke und das ganze Stück unterhalten. Und sie werden auf diesen außergewöhnlichen Abend zurückblicken wenn andere, „normale“ Musicals, längst in der Vergangenheit verblasst sind. Und sie werden nie vergessen, dass es immer irgendwo ein „Licht“ gibt.

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Premieren - Besetzung

Cast:

Diana Goodman – Katharine Mehrling
Dan Goodman – Guntbert Warns
Gabe Goodman – Dennis Hupka
Natalie Goodman – Sophia Euskirchen
Henry – Anthony Curtis Kirby
Dr. Fine / Dr. Madden – Felix Martin

Band:

Musikalische Leitung, Klavier – Harry Ermer
Akustische Gitarre, E-Gitarre – Johannes Gehlmann
Schlagzeug, Percussion, Mallets – Stephan Genze
Kontrabass, E- Bass – Hans-Dieter Lorenz
Cello, Synthesizer – Johannes Severin

© Fotos und Bericht: Erika Urban