Peter Maffay in der Olympiahalle München

Peter Maffay - Wenn das so ist !

Peter Maffay Banner

Olympiahalle München  -  30. Januar 2015

 

Fast ausverkauftes Haus am 30. Januar 2015. Über 10.000 Fans strömten bei eiskalten Temperaturen in die Olympiahalle München. Der wohl bekannteste und beliebteste deutschsprachige Musik-Rocker hatte eingeladen. Etwas über ein Jahr war es her, dass Peter Maffay und seine Band das neue Album „Wenn das so ist“ im Zenith München vorgestellt hatten. Eine phantastische CD-Präsentation bei der klar wurde: Mit 65 gehört Peter Maffay ganz sicher noch nicht zum alten Eisen. Und heute wusste jeder: Dieses Album ist sein 16. Nummer-Eins- Album in seiner 45 jährigen Karriere. Über 3 Stunden sollte das Konzert dauern und die Spannung stieg als die Olympiahalle dunkel wurde, das Schlagzeug von oben herabschwebte und sich der Video-Würfel in die Lüfte hob. Die 360 Grad Bühne reichte bis in den Zuschauerraum hinein und war in Form eines Plektrums gebaut und konnte, im Bereich des Laufsteges, in mehrere Farben getaucht werden.

Tosender Applaus setzte ein als Peter Maffay, seine Band und sein Chor die Bühne betraten und mit dem ersten Song begannen: „Niemals war es besser“. Er suchte den direkten Kontakt zu seinen Fans, begrüßt sie per Handschlag. Die Stimmung war von Anfang an sensationell. Es wurde ganz klar sein Abend und der seines Publikums, zu mindestens der meisten Anwesenden dieses Abends. Er spielte Track für Track sein neues Album, genau wie bei seiner CD Präsentation vor einem Jahr. Nur im Zenith war der Sound mehr als gut, was nicht unbedingt Voraussetzung bei Peter Maffay Konzerten ist. Und auch dieses Mal machte er leider seinen schlechten Ruf in Sachen Sound alle Ehre: Es war nur laut, er übertönte sich selber und seine Musiker gaben ihm den Rest. Es gab keine Möglichkeit die Texte seiner Lieder zu verstehen.

Kurz vor Ende des ersten Drittel des Abends gab es noch ein sehr emotionales Statement in Sachen Pegida und auf dem Videowürfel erschien „Je suis Charlie“. So wie in seinen Liedtexten spürte man deutlich seine Gefühle, seine Verzweiflung und seine Hoffnung, dass es nie wieder passiert, dass Menschen mit ihren Ängsten den falschen Leuten folgen.

Nach „Halleluja“, dem letzten Lied auf seinem neuen Album, wurde der Gewinner der Verlosung der Fender-Gitarre gezogen. Das Gesicht der Losfee kannten sicher noch sehr viele. Linda Teodosiu, jetzt Chormitglied und somit Teil der CD und der Tour, war 2008 eine der Halbfinalisten von DSDS.

Nach kurzem Umbau begann der 2. Teil des Abends. Eine Zeitreise durch die Musik, unplugged und dadurch jetzt technisch viel besser zu verstehen. Doch es handelte sich keinesfalls um eine Zeitreise durch die Musik von Peter Maffay. Sie begann Anfang der 60er mit dem Song „Ruby Baby“, welcher berühmt wurde durch ein Remake von „Dion“ aber bereits in den 50er von „The Drifters“ geschrieben wurde. Es folgte „ Here comes the sun“, „Get back“, „Hearts of gold“ und viele mehr. Oldie – Disco in der Olympiahalle.

Dass es im 3. Drittel des Abends noch ein paar wenige Ohrwürmer aus der Feder von Peter Maffay gab, haben viele schon nicht mehr mitbekommen. Immer mehr Publikumsgäste verließen die Halle, verärgert und enttäuscht. Sie wollten Lieder von Peter Maffay hören, keine Oldies but Goldies. Und sie hätten gerne die Texte verstanden.

Von den vielen Leuten, die bis zum Schluss blieben, antwortete uns einer auf die Frage
„Gefällt ihnen das Konzert?“ mit einem strahlenden lauten JA. „Verstehen sie die Texte der Lieder“? wurde allerdings verneint. Aber das wäre nicht so schlimm, die kennt man ja von der CD.

Ob das der Sinn und Zweck eines Live-Konzertes ist?


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© Bericht und Foto: Erika Urban