Tabaluga und die Zeichen der Zeit

Tabaluga und die Zeichen der Zeit

Olympiahalle München

16. November 2012

 

 

Zum letzten Mal kam der kleine grüne Drachen Tabaluga auf eine Bühne um seine Geschichte erzählen zu lassen. Diesmal auf der Suche nach der Zeit.

 

Fast 30 Jahre ist es her, dass Peter Maffay, Rolf Zuckowski, Gregor Rottschalk und Helme Heine die Figur des Drachen Tabaluga erschufen. Damals war er auf seiner Reise zur Vernunft. Drei Jahre später, 1986, kam die Geschichte des leuchtenden Schweigens dazu. Viele Jahre vergingen bis 1993 Tabaluga Lilly traf.2002 sollte es eigentlich die letzte Geschichte des grünen Drachen Tabaluga werden, über das verschenkt Glück.

Nur gut, dass es Peter Maffay dann doch nicht über das Herz brachte und 2011 die Geschichte von Tabaluga und die Zeichen der Zeit fertig stellte. Und zum dritten Mal ging nun der kleine grüne Drachen auf Tournee und erfreute am gestrigen Abend die Münchner Zuschauer.

 

Alleine die Bühne, welche sich fast durch die ganze Arena der Olympiahalle verzweigte, war ein Meisterwerk. Die farbenfrohen Kostüme, welche die vielen Tänzer und Musiker trugen, lassen sich von ihrer Schönheit in Worte nicht fassen. Die ganze Olympiahalle war in viele Farben getaucht.

 

Durch die gesamte Show führte, in der Rolle des Magiers, Rufus Beck, der auch für die Regie verantwortlich war. Und so sah man, außer den bandeigenen Musikern um Peter Maffay, noch den ein oder anderen Gast auf der Bühne. Heinz Hoenig ging in der Rolle des Arktos auf, Mandy Capristo verlieh Lilly ihre Persönlichkeit. Uwe Ochsenknecht machte die Rolle der Kameliendame zu einem absoluten Höhepunkt dieser Show.
Jörn Knebel gab, unter anderem, dem Tod eine liebevolle und fröhliche Persönlichkeit,
sodass das Lied „ Ich bin der Tod, der gutgelaunte Fremde“, sicherlich für viele zum eigentlichen Lieblingslied wurde.
Jonathan Beck spielte sich mit der Rolle der Figur 0815 in die Herzen der Zuschauer. Die Stimme von Charlotte Klauser als Schnecke und Eintagsfliege wird in ihrer Klarheit lange im Gefühl der Zuschauer bleiben. Rolf Stahlhofen hatte als Kuckuck eine wunderbare Rolle.
Leon Taylor als Fuchs und Hase sowie Kader Kesek als Zeitverschwender rundeten das Team ab mit ihren wichtigen Rollen rund um die Zeit.
Für München kam noch als besonderer Gast Max Mutzke einige Male auf die Bühne.

Die Frage um die Zeit, was ist die Zeit, warum läuft sie mal schneller, mal langsamer. Kann man Lebenszeit kaufen, oder gar erschwindeln? Kann man Zeit finden, verlieren oder festhalten? Viele dieser Fragen wurden an diesem Abend gestellt, besungen, getanzt. Aber jeder muss diese Frage wohl für sich selber beantworten. Zu diesem Ziel führt dieses wunderschöne Musical in fast drei Stunden Träumerei, lediglich von 20 Minuten Pause unterbrochen.

Es wird wohl einfach so sein, dass es nicht wirklich erstrebenswert ist, dem Leben mehr Zeit geben zu können, sondern der Zeit mehr Leben.

Als am Ende der Show Peter Maffay und seine Band noch eine Zugabe gab mit dem Lied aus der ersten CD „ Nessaja “ hatte viele Tränen in den Augen, weil die Zeit viel zu schnell vergangen war und nicht nur ein unglaublich schöner Abend endete sondern für die meisten auch 30 Jahre Tabaluga. Jahre, in denen uns ein kleiner grüner Drachen begleitet hat, mit seinen Geschichten, seinen Liedern, seinen Gefühlen. Uns zeigte, wie wichtig es ist sich sein „Kind sein“ zu bewahren. Erwachsen werden wir später.

Und so sagen wir einfach Danke, für eine wunderschöne Zeit mit Tabaluga und eine traumhafte Zeit in der Olympiahalle. Über das Missgeschick, das genau bei dem viel umworbenen Lied mit Mandy Capristo die Technik versagte, darüber schauen wir einfach hinweg. Da nagte wohl am Mikrofon der Zahn der Zeit.

 

      

 

© Bericht und Fotos: Erika Urban