Egal, ob man Weihnachten nun mag oder nicht,
das Musical
Vom Geist der Weihnacht
wird man lieben.
Endlich, nach 8 Jahren, kehrt das Musical „ Vom Geist der Weihnacht “ nach München zurück, diesmal in das Theaterzelt des Deutschen Theaters.
Die von Charles Dickens 1843 geschriebene Geschichte „ A Christmas Carol “ ist wohl eines der bekanntesten Weihnachtsgeschichten weltweit. Dirk Michael Steffan und Michael Tasche setzten dies auf wunderbare Weise zu einem Musical um. Zu verdanken haben wir auch dieses Musical, wie so viele andere, dem Produzenten Michael Brenner, der leider seit diesem Jahr nicht mehr unter uns ist.
Ebenezer Scrooge, ein hartherziger Mann, welcher durch den Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley und mit Hilfe des Engels Belle ( hier weicht das Musical vom Original ab, da dies eigentlich 3 Geister waren ), welche die große Liebe von Ebenezer Scrooge war, zu einem neuen, guten Menschen sich verändert, dies wird mit traumhaften Liedern erzählt. Diese Lieder bleiben im Ohr – füllen eine mit Wärme. Und sagen uns eigentlich allen: Wir brauchen dies nicht nur zu Weihnachten, sondern können das täglich haben. Denn nur Liebe und Freundlichkeit vervielfacht sich, wenn man es verschenkt.
Die Besetzung dieses Musicals ist hochkarätig.
Ebenezer Scrooge wird gespielt, nein, gelebt von Kristian Vetter. Eine Glanzleistung mit welcher Hingabe er diese Rolle verkörpert.
Seine Stimme ist eine Offenbarung.
Jacob Marley wird von Werner Bauer gespielt und auch er ist einfach die Topbesetzung für diese Rolle. Spätestens, wenn er mit Kristian Vetter das Duett „ Diese Nacht soll niemals enden “ singt braucht jeder Zuhörer ein Taschentuch weil es unbeschreiblich schön ist.
Den Engel und somit auch die Rolle der Belle singt als Hauptcast dieser Produktion Sandy Mölling – wir hatten hier allerdings am 01.12.2011 als Besetzung Stefanie Wesser. Sie war über weite Strecken des Musicals eine gute Wahl. Nur das Duett mit dem jungen Mr. Scrooge ( Krisha Dalke ) ging ziemlich daneben. Und mit den hohen Tönen war sie wohl etwas überfordert. Aber sie steigerte sich im Laufe des Musicals immer mehr.
Wen ich nun noch ganz besonders hervorheben möchte ist Sissy Staudinger. Sie brachte die Figuren der Mrs. Fezziweg und Mrs. Shellcock auf die Bühne. Schon sie zu sehen würde lohnen in dieses Musical zu gehen. Eine unglaubliche Leistung in allen Bereichen. Fantastisch.
Jeden hier aufzuführen geht nicht, super gut waren sie alle. Auch der Kindercast von München beeindruckte sehr und man freut sich heute schon diese tollen Stimmen irgendwann auf großer Bühne wieder zu sehen.
Das Bühnenbild ist spartanisch gehalten. Aber mehr ist auch nicht nötig. Durch kleine Veränderung ist sofort erkenntlich wo man sich gerade befindet. Im Laden von Mr. Scrooge oder in dessen Schlafzimmer oder an einem anderen Ort.
Mit viel mehr liebevollem Aufwand wurden die Kostüme ausgewählt. Absolut passend zu jedem Charakter wurde hier auf jedes Detail geachtet. Für Sissi Staudinger so farbenfroh und fröhlich wie ihre Rolle der Mrs. Fezziweg ist bis hin zum Kostüm von Jacob Marley, wo man fast in Versuchung gerät die Spinnweben des Geistes zu entfernen. Hier wirklich ein riesengroßes Lob an die Kostümbildner und Visagisten.
Das die Akustik im Theaterzelt des Deutschen Theaters München immer mal wieder zu wünschen übrig lässt, besonders dann, wenn der Chor einsetzt, war leider auch an diesem Abend der Fall. Da können wir nur hoffen, dass es im Haupthaus irgendwann wieder besser wird.
Als Fazit kann ich nur sagen: Seht euch dieses Musical an. Es macht einfach nur glücklich – noch lange über den Schlussapplaus hinaus.